Streaming Bielefelderin Samira Diasso ist Teil einer anstößigen Dating-Show auf Netflix

Bielefeld. Samira Diasso ist 22 Jahre alt, vor einem Jahr war sie in Mexiko für eine umstrittene Netflix-Serie. Umstritten, weil voller sexueller Anspielungen und Handlungen. Sie sind quasi das einzige Thema der Serie, die seit Ende Februar zu sehen ist. Titel: "Too hot to handle" (übersetzt: "Zu heiß, um es zu ertragen.") Samira sagt rückblickend: "Ich hatte keine Ahnung, worauf ich mich einlasse." Also: Bei möglichen sexuellen Handlungen gefilmt zu werden - und für diese Handlungen dann wiederum abgestraft zu werden. All das in einer Gruppe von 10 bis 14 attraktiven jungen Menschen. Samira aber gehörte zu den wenigen, die keinen Partner fanden - von ihr ist also nichts Anstößiges zu sehen. Die sogenannte Reality-Show startete mit zehn attraktiven Singles, auf ein Siegerpärchen wurden am Ende 80.000 Euro von einer angeblichen künstlichen Intelligenz sowie den anderen Teilnehmern vergeben. 120.000 Euro waren durch sexuelle Handlungen quasi verspielt worden. Samira ist stolz auf ihre Teilnahme, vor allem, weil die Serie eben auf dem populären Streaming-Kanal Netflix zu sehen ist. Die Erfahrungen, die sie machte, seien einzigartig - auch wenn sie vorher nicht gewusst habe, was sie genau erwartet. "Nur, dass es eine Dating-Show ist." Welche, das erfuhr sie erst, "als ich in Mexiko war". Dass junge Leute gesucht wurden, erfuhr sie bei Instagram, vier Wochen nach ihrer Bewerbung bekam sie einen Anruf und später die Zusage. Immerhin gab es psychologische Tests, ob sie den besonderen Herausforderungen der Serie gewachsen sei. Sie sollte psychisch stabil sein. In Mexiko kamen Zweifel Dann ging es nach Mexiko. Als Netflix dort noch immer ein Geheimnis aus der Serie machte, "habe ich überlegt, alles abzubrechen", sagt sie. Als Samira Diasso dann wusste, um welche Show es sich handelt, sei sie aber froh gewesen, sich nicht umentschieden zu haben. Dann wurde es speziell: Während der Dreharbeiten wurde 24 Stunden am Tag gefilmt. "Ich habe die Kameras schnell ausgeblendet", sagt sie. Denn: "Es sind so viele Sachen passiert, ich habe nicht mehr an sie gedacht." Nur beim Essen blieb die Überwachung aus. "Da konnte ich auch mal sagen, was ich wollte." Was, das bleibt ihr Geheimnis. Und auch wenn in der Staffel viel gestritten (und geliebt) wird, ist rückblickend für Samira alles in Ordnung. "Die Streitigkeiten sind alle längst geklärt." Ein Jahr später sagt sie: "Wir verstehen uns alle super, wir sind alle immer noch in Kontakt." Wenn sie jetzt die Serie sieht, "ist es ein unbeschreibliches Gefühl, mich selbst zu sehen, besonders, weil das TV-Format in 193 Ländern ausgestrahlt wird". Ihr Ziel ist spürbar, dass etwas vom Netflix-Glanz auf sie abstrahlt. Auch wenn die Teilnahme an der Reality-TV-Show nicht spurlos an ihr vorbei gegangen sei. Denn: Hier und da bekommt sie auch schon einmal negative Kommentare, bestätigt sie. Samira: "Aber auch, wenn ich ein dickes Fell habe, so beschäftigt es mich doch", gibt sie zu. Sie glaubt, dass mancher Nörgler vor allem mit sich selbst unzufrieden ist. 10 Folgen á 45 Minuten Sie findet, dass Zuschauerinnen und Zuschauer wissen sollten, dass die gezeigten zehn Folgen, jede 45 Minuten lang, extrem komprimierter Inhalt sind. Gefilmt worden ist immerhin vier Wochen lang. "Natürlich wird nur das Spannende gezeigt." Samira: "Dass man nicht immer zufrieden mit dem ist, was man vor Ort von sich gegeben hat, finde ich im Nachhinein normal." Dennoch blickt sie zufrieden auf die Zeit zurück, auch wenn sie kein Geld gewonnen hat. Was zähle, seien Erfahrung und Popularität. Im anderen Leben Tänzerin Und was macht Samira Diasso, wenn sie nicht bei Netflix zu sehen ist? "Ich baue mir eine eigene Agentur in der Tanzvermittlung auf - und ich verdiene auch mein Geld mit Tanzen." In Diskotheken zum Beispiel. Doch es darf gerne weiter gehen für sie: "Ich würde mich gerne auch einmal in einer Produktion mit etwas mehr Mehrwert sehen."

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