Umzug Eine der größten Gewerbeflächen in der Bielefelder City wird frei

Bielefeld. Das Logo prangt schon längst an der Außenfassade der neuen Adresse. Der Umzug allerdings steht noch bevor. KPMG wechselt ins Lenkwerk, Ende März ist es soweit. Damit wird am alten Standort eine der größten Gewerbeflächen in der Innenstadt frei. Auf Dürkopp Tor 1, dem aktuellen Standort, gehört die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit zu den gewerblichen Mietern, die vor mehr als 20 Jahren als erste eingezogen sind. In der denkmalgeschützten Anlage wurde es für das anhaltend expandierende Unternehmen zuletzt zu eng. Die Geschichte: &bdquo;Neues Leben auf Dürkopp Tor 1“ titelte die Neue Westfälische im Februar 1998 ihre Ankündigung über die geplante Sanierung der damaligen Industriebrache zwischen Marktstraße, Turnerstraße und Nikolaus-Dürkopp-Straße. Ein Investor, der das Grundstück von der Dürkopp-Adler AG für gut sieben Millionen Mark erworben hatte, plane auf dem Gelände mehr als 30 Wohnungen und 20 Gewerbeflächen anzubieten, hieß es damals. Das Projekt entwickelt hat der neue Eigentümer gemeinsam mit dem Münsteraner Architektenbüro Kresing und dem Bielefelder Immobilienberater Sebastian Rose. Dieser wolle, so hieß es damals, &bdquo;Wohnqualität in die Innenstadt zurückbringen“. Noch im selben Jahr wurde der Grundstein gelegt – im Beisein der damaligen Oberbürgermeisterin Angelika Dopheide. Neues Leben in Maschinenfabrik Schon zur Jahrtausendwende 1999 auf 2000 kehrte das Leben in die frühere Maschinenfabrik zurück. Unternehmen und Privatleute bezogen die teils denkmalgeschützte Anlage, darunter auch KPMG. Die Wirtschaftsprüfer mieteten zunächst das Erdgeschoss und die erste Etage mit insgesamt 1.660 Quadratmetern an. Allerdings reichte die Fläche auf Dauer nicht. 2009 expandierte das Unternehmen. Nachdem der Stadt-Sportbund 2009 seinen Standort im zweiten Obergeschoss des zur Nikolaus-Dürkopp-Straße gelegenen Gebäudes aufgab, rückte KPMG nach und bezog zusätzlich 600 Quadratmeter. Später folgte eine weitere Anmietung in der Innenstadt. Beide Standorte will KPMG künftig unter der neuen Adresse gemeinsam führen. Der Umzug zum Stadtholz ist Ende März. 2.260 Quadratmeter Gewerbefläche werden frei. 54 Räume verteilt über drei Etagen und außerdem 24 Stellplätze im Parkhaus an der Marktstraße, das zum Dürkopp-Areal gehört. Die Vermarktung liegt, wie schon 25 Jahre zuvor, in den Händen von Sebastian Rose. Und der hat aktuell ordentlich zu tun. Sein Auftraggeber ist ein Unternehmer aus Münster, dem der betreffende Gebäudeteil von Anfang an gehört. Das Interesse potenzieller Mieter sei groß, beteuert der Makler – entgegen der verbreiteten Annahme, in der Innenstadt gebe es ein Überangebot an Büroflächen. Rose hält dagegen: &bdquo;Die Arbeit im Büro ist trotz Homeoffice nach wie vor attraktiv. Viele schätzen die Trennung von Beruf und Privatleben, vor allem, wenn der Arbeitsplatz auch Wohlgefühl vermittelt.“ Tatsächlich gebe es in der Innenstadt &bdquo;sehr viele Büroflächen“, doch Leerstände seien eher &bdquo;an problematischen Stellen“ anzutreffen. &bdquo;Je besser die Architektur, desto größer die Chance zur Vermietung“, sagt Rose in Anspielung auf Dürkopp Tor 1 mit dem autofreien und von Wasserbecken durchzogenen Innenhof. Die aktuelle Resonanz gibt ihm Recht. Eine Fläche ist bereits komplett vermietet. &bdquo;Wambo“, eine noch junge expandierende Digitalagentur, wird von der Viktoriastraße ins zweite Obergeschoss an der Dürkopp-Straße umziehen. Mit seiner Marketingabteilung ist das Start-up-Unternehmen schon auf dem Gelände präsent. Für die Vermarktung der beiden Etagen darunter laufen Verhandlungen. Das Interesse an den Gewerbeflächen (Miete: neun bis elf Euro pro Quadratmeter) ist laut Rose &bdquo;erfreulich groß“. Juristen schätzten diese zentrale Innenstadtlage wegen ihrer Nähe zum Gericht, auch Wirtschaftsprüfer und unterschiedliche Bildungseinrichtungen hätten sich einen ersten Eindruck vor Ort verschafft. Einen längeren Leerstand werde es nicht geben, ist der Makler sicher, vor allem, weil die Flächen je nach Bedarf der Mieter neu aufgeteilt werden könnten.

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