15 spannende Veranstaltungen Bielefelder Literaturfreunde setzen auf Kooperationen

Bielefeld. Sind es auch nur vier Zugänge mehr als Austritte – die Mitgliederzahl der Literarischen Gesellschaft OWL steigt langsam an. Ihre Gesamtzahl ist auf 270 Mitglieder gewachsen. Eine Tatsache, die im durch die Pandemie immer noch schwierigen Kulturleben positiv stimmen kann. So empfinden es Dagmar Nowitzki und Klaus Georg Loest vom Vorstand auch: &bdquo;Wenn sich jetzt noch die Besucherzahlen unserer Veranstaltungen auf das Vor-Pandemie-Niveau einpendeln, können wir ganz zufrieden sein.“ Mit rund 1.100 Besuchern 2022 liegen diese (früher 1.200 bis 1.300) noch etwas zurück. &bdquo;Viele Menschen sind immer noch sehr vorsichtig“, hat Nowitzki beobachtet. Der Verein hält mit einem attraktiven Jahresprogramm mit 15 Veranstaltungen dagegen. Auch hat sich der frisch neu gewählte Vorstand verjüngt und weist mit Alf Meyer zur Heyde und Felix Schwien nun zwei jüngere Mitglieder auf, die Kontakte zu Kooperationspartnern aus der Poetry-Slam-Szene, zu Schulen und die Präsentation &bdquo;jüngerer“ Literatur sicherstellen. Auch ist es erklärtes Ziel des Vereins, seinem Bildungsauftrag stärker gerecht zu werden, so Loest, etwa durch eine Kooperation mit dem Verein Tabula, mit dem die Literaturfreunde benachteiligte Schülerinnen und Schüler in die einzige reine Kinder- und Jugendbuchhandlung Bielefelds, &bdquo;Die Kronenklauer“, einladen, wo sie sich ihre Lieblingsbücher aussuchen können. Tabula, so Nowitzki, sucht übrigens dringend ehrenamtliche Mitarbeiter. Büchner-Preisträgerin Für den kommenden Mittwoch, 25. Januar, ist es gelungen, die Büchner-Preisträgerin von 2022, Emine Sevgi Özdamar mit ihrem Buch &bdquo;Ein von Schatten begrenzter Raum“ in die Stadtbibliothek (20 Uhr) einzuladen. Der autobiografisch geprägte Roman erzählt vom turbulenten Leben der 1971 aus der Türkei geflohenen Autorin. Poetry Slam und Popliterat Nach der erfolgreichen Premiere 2022 geht am 8. Februar (20 Uhr) wieder ein Poetry-Slam-Schülerwettbewerb über die Bühne der Stadtbibliothek, diesmal mit talentierten Schülern des Gymnasiums am Waldhof. Am 9. März folgt das Helmholtz-Gymnasium in gleicher Weise. Die Schülerinnen und Schüler präsentieren ihre Erzeugnisse, liefern sich Wortduelle. Die Zuschauer küren per Akklamation darunter die Besten. Der Abend des 16. Februar steht im Zeichen der ukrainischen Gegenwartsliteratur. Zu Gast ist Prof. Yvonne Pörzgen von der Ruhr-Uni Bochum. Sie gibt mit ihrem Vortrag &bdquo;Ich kann schreiben und ich kann schweigen“ einen Überblick über Tendenzen der Literatur der von Russland angegriffenen Ukraine. Aus den Werken liest der Schauspieler John Wesley Zielmann, der sich, so Dagmar Nowitzki, in Bielefeld &bdquo;immer noch einer großen Fanbasis erfreut“. Lesungen und Exkursion Mit einer Lesung des &bdquo;Popliteraten“ Eckhart Nickel aus seinem Werk &bdquo;Spitzweg“, mit dem er es auf die Shortlist des deutschen Buchpreises schaffte, ist ein Autor am 28. März zu Gast, der einen eigenwilligen Coming-of-Age-Roman rund um drei Abiturienten vorlegt, die in einem abenteuerlichen Kunst-Krimi frühe Liebe und die identitätsstiftende Macht der Kunst erleben (20 Uhr, in Kooperation mit der Kunsthalle Bielefeld). Die Lesung von Anna Kim, Autorin mit koreanischen Wurzeln, aus ihrem Roman &bdquo;Geschichte eines Kindes“ am 25. April, 20 Uhr, in der Stadtbibliothek, ist ein Beitrag der Literarischen Gesellschaft zu den Bielefelder Aktionswochen gegen Rassismus. Das Werk stand auf der Longlist des letztjährigen Deutschen Buchpreises. Die viertägige Exkursion ins Rheinland unter dem Motto &bdquo;Romantik – (k)eine deutsche Affäre“ im Mai ist bereits ausgebucht. Bachmann und Lyrik Rein digital, per Zoom, werden Literaturfans am 1. Juni ab 19 Uhr zu Hause mit Tipps zu Neuerscheinungen versorgt. Der 14. Juni steht ab 20 Uhr unter der Moderation von Kai Kauffmann im Zeichen des spannenden und vieles enthüllenden Briefwechsels zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch, gelesen von den Schauspielern Karla Trippel und Thomas Wolff. Die Lyrik-Werkstatt mit Jan Röhnert geht am 8. August um 18 Uhr (&bdquo;eine Multi-Begabung aus Gera“, Jg. 1976) über die Bühne. Am 12. September liest der junge Autor Reinhard Kaiser-Mühlecker aus seinem Roman &bdquo;Wilderer“, dessen Protagonist eines oberösterreichischen Hoferben nahe an seiner eigenen Vita spielt. Moderiert wird der Abend von Verena Meyer zu Eissen. Neuübersetzung Am 20. September werden Auszüge aus den Werken der Shortlist des Deutschen Buchpreises vorgetragen. Zu den Literaturtagen im Oktober schließlich trägt auch die Literarische Gesellschaft eine Veranstaltung bei, die aber noch konkretisiert wird. Am 15. November heißt es in der Stadtbibliothek &bdquo;Klassiker neu gelesen und übersetzt“, mit der Neubearbeitung des Klassikers des russischen Regimekritikers Bulgakow &bdquo;Der Meister und Margarita“, der seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine &bdquo;traurige Aktualität gewonnen hat“, so Nowitzki. John Wesley Zielmann liest aus der &bdquo;auf Stand“ gebrachten Übersetzung ins Deutsche von Alexandra Berlina. Moderiert wird die Lesung von dem Literaturwissenschaftler Felix Schwien. Den Abschluss des Programms bildet im November oder Dezember eine Veranstaltung mit Empfehlungen von Kinder- und Jugendbüchern als Geschenke zum Weihnachtsfest.

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