Neue Freilegung Der Traum geht weiter: Bielefeld bekommt noch mehr offene Lutter

Bielefeld. Die Offenlegung der Lutter in der Ravensberger Straße war die Erfolgsgeschichte dieses Sommers. Jetzt besteht Hoffnung, dass auch der dritte Abschnitt der Lutterfreilegung zügig realisiert werden kann. Zwischen Teutoburger Straße und Stauteich I soll die Lutter ebenfalls wieder oberirdisch sprudeln. Konkrete Pläne dafür liegen im städtischen Umweltamt bereits vor. Bielefelds Umwelt- und Verkehrsdezernent Martin Adamski setzt auf Fördermittel aus dem Programm &bdquo;Klimaresiliente Städte“ des Bundesbauministeriums in Höhe von sechs Millionen Euro. &bdquo;Ich glaube, dass wir gute Chancen haben, die Mittel zu bekommen“, sagt der Umweltdezernent. Bei den Fördermitteln verhält es sich ähnlich wie bei den Geldern für den Jahnplatz-Umbau: Sie müssen zügig ausgegeben werden. Das bedeutet, dass der dritte Abschnitt der Lutter-Freilegung schon bis 2024 realisiert werden könnte. Denn um künftig Städte vor einer starken Erhitzung zu schützen, plant das Bundesbauministerium noch für das laufende Jahr ein Förderprogramm in Höhe von 790 Millionen Euro. Mit 1.100 Metern ist es der längste der drei Abschnitte Dabei habe man auch den Klimaschutz im Blick. Unter anderem geht es um mehr Begrünung von Flächen und Fassaden. Die Bundesregierung will die Lebensräume in den Städten besser gegen die Folgen der Klimaerwärmung wappnen. &bdquo;Wenn Quartiere saniert oder neu errichtet werden, gehören Frischluftschneisen, Parks und Flüsse dazu“, so Bundesbauministerin Klara Geywitz. Der Bauabschnitt für den dritten Teil der Lutter-Freilegung beginnt an der Querung Teutoburger Straße und endet hinter dem Stauteich I. Die freigelegte Lutter soll das stehende Gewässer umfließen. Östlich davon würde sie in der Freiland-Lutter münden. Mit 1.100 Metern ist er der längste der drei Abschnitte, in die das Offenlegungs-Projekt eingeteilt worden war. Platanenallee soll erhalten bleiben Bis zum Abriss im vergangenen Jahr befand sich mit der Hammer Mühle auch noch das letzte von einstmals zwölf Mühlengebäuden am Lutter-Lauf. Mit den neuen Eigentümern des Grundstücks müsste noch eine Einigung gefunden werden, wie die Lutter dort entlanggeführt werden könnte. Zwischen Teutoburger Straße und Huberstraße soll die Lutter so geführt werden, dass der Charakter der alten Platanenallee in dem Grünzug erhalten bleibt. Voraussetzung für die Offenlegung der Lutter war die Sanierung des unterirdischen Lutterkanals, der parallel verläuft. Der Baubeginn für den Abschnitt zwischen Teutoburger Straße und Stauteich I war im Herbst 2019. Das erste Projekt war das Regenrückhaltebecken an der Teutoburger Straße mit einem Fassungsvolumen von 6.000 Kubikmetern. Mit dessen Fertigstellung im Frühjahr 2022 wurde dann der Startschuss für die weitere Kanalsanierung gegeben. Die findet in geschlossener Bauweise statt, um die Platanenallee zu schützen. Der Fachbegriff dafür ist &bdquo;Kurzrohr-Relining”. Der Verein "Pro Lutter" hat großen Anteil an den Plänen Der Abschluss der kompletten Sanierungsmaßnahmen ist für Ende 2023 geplant. Bereits Ende dieses Jahres soll die Huberstraße, die für die Sanierung gesperrt werden musste, wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die Idee zur Freilegung der Lutter geht bereits auf das Jahr 2001 zurück. Bielefelds früherer Umweltdezernent Martin Enderle hatte das Projekt zusammen mit einem Wasserwirtschaftler entwickelt. Doch weil die Kassen leer waren, wollte die Stadt möglichst wenig Geld dafür aufwenden. Der Verein &bdquo;Pro Lutter“ sammelte Spenden und organisierte Zuschüsse. Für erhebliche Verzögerungen sorgte, dass bei der Planung auffiel, wie marode der alte Lutterkanal war. Die Kosten für den dritten Freilegungsabschnitt waren ursprünglich mit 2,2 Millionen Euro kalkuliert. Vorgesehen war eigentlich, dass der dritte Abschnitt bereits 2017 offengelegt werden sollte.

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