Neues Verkehrsprojekt An diesen Bielefelder Straßen bekommen Radfahrer jetzt Vorfahrt

Bielefeld. Jetzt gehts los. Am kommenden Mittwoch beginnt die erste von zwei Testphasen für die Fahrradstraße Ehlentruper Weg/Rohrteichstraße. Für Radler wird es komfortabler. Autofahrer müssen sich auf der gesamten 2,5 Kilometer langen Strecke auf wechselnde Einbahnstraßenregelungen einstellen. Damit soll der Durchgangsverkehr reduziert werden. Während der ersten Testphase, die bis Weihnachten läuft, ist die Einfahrt in die Rohrteichstraße und in den Ehlentruper Weg von der August-Bebel-Straße, der Teutoburger Straße und der Prießallee für Kraftfahrzeuge nicht mehr möglich. Mit dem Fahrrad und natürlich auch zu Fuß können weiterhin beide Richtungen genutzt werden. Auf der Fahrradstraße werden die Vorfahrtsregeln so geändert, dass sie durchgängig Vorrang erhält. Davon ausgenommen sind die querenden Hauptverkehrsstraßen Prießallee, Teutoburger Straße und August-Bebel-Straße. Ab Januar Durchfahrtsperren In der zweiten Testphase, die von Januar bis Ostern kommenden Jahres geplant ist, sollen dann in einzelnen Kreuzungsbereichen auch diagonal ausgerichtete Durchfahrtsperren installiert werden. Ab April, so plant es das Amt für Verkehr, soll dann die Versuchsphase ausgewertet werden. Noch vor den Sommerferien 2023 müssen schließlich die politischen Gremien, die Bezirksvertretung Mitte und der Stadtentwicklungsausschuss entscheiden, wie die Fahrradstraße dauerhaft gestaltet werden soll. Ein echter Schilderwald sei inzwischen auf der Teststrecke entstanden, sagte André Langeworth (CDU) am Donnerstag in der Sitzung der Bezirksvertretung Mitte. Tatsächlich sind die neuen Einbahn- und Fahrradstraßenschilder inzwischen aufgestellt. Noch sind sie aber mir roten Klebstreifen durchkreuzt. Nach Langeworths Beobachtung hat der Verkehrs- und Parkdruck in den Nachbarstraßen der Fahrradstraße aber bereits zugenommen. Die Anwohner sind inzwischen schriftlich über den bevorstehenden Beginn der Testphase unterrichtet worden. Sie haben auf einer eigens vom Amt für Verkehr eingerichteten Homepage (www.fahrradstrasse-bi.de) die Möglichkeit Anregungen und Kommentare abzugeben. Davon wird schon jetzt rege Gebrauch gemacht, und die Kommentare fallen sehr gemischt aus. &bdquo;Eine Fahrradstraße bietet allen Verkehrsteilnehmenden zusätzliche Sicherheit“, meint ein User. &bdquo;Die dümmste Planung, die es hätte geben können“, schreibt ein anderer Nutzer. &bdquo;Durch die Einbahnstraße müssen die Anwohner nun einen Riesen-Umweg nehmen.“ Konfliktstoff Parkplätze Konfliktstoff bieten auch die wegfallenden Parkplätze auf der neuen Fahrradstraße. 116 der bislang 278 Parkplätze auf den beiden Innenstadtstraße werden künftig nicht mehr zur Verfügung stehen. Ein in der Bezirksvertretung Mitte von CDU, SPD und FDP erarbeiteter Kompromiss, wonach bis zu 50 Parkplätze davon hätten noch erhalten werden können, fand im Stadtentwicklungsausschuss keine Mehrheit. Dort setzte sich das rot-grün-rote Rathausbündnis durch, das den Vorschlägen der Verwaltung folgte. Kurzfristig werden in der Versuchsphase nun aber sieben weitere Stellplätze zur Verfügung stehen. Die zusätzlichen Stellplätze werden durch den Wegfall der Schulbushaltestelle am Ehlentruper Weg/Ecke Wilbrandstraße und den Wechsel der Stellplätze auf die Nordseite des Ehlentruper Wegs auf Höhe des dortigen Spielplatzes geschaffen. In diesem Abschnitt der Fahrradstraße gibt es dann insgesamt 71 Stellplätze für Kraftfahrzeuge. Auf einer Fahrradstraße gelten besondere Regeln. Radler dürfen dort auch nebeneinander fahren und geben das Tempo vor. Autofahrer müssen ihre Geschwindigkeit entsprechend anpassen und dürfen nur mit maximal 30 Stundenkilometern auf der Straße unterwegs sein.

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