Interne Ermittlungen Bielefelder Polizist rastet aus wegen Handy-Gedaddel der Kollegin

Bielefeld. Die Bielefelder Polizei steht derzeit häufiger im Fokus der Öffentlichkeit, als ihr lieb ist. Erst offenbart ein Zeugenvideo, dass Beamte den Einsatzbericht einer Verfolgungsjagd gefälscht haben dürften. Jetzt hat sich möglicherweise erneut ein Polizeibeamter so danebenbenommen, dass ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet werden musste. Der erfahrene Polizeibeamte saß nach Angaben mehrerer Medien am Steuer eines Streifenwagens. Auf dem Beifahrersitz soll ihn eine Kollegin mit ihrem Handy schwer genervt haben. Trotz mehrfacher Aufforderung soll sie das regelmäßig piepsende Gerät nicht weggesteckt haben. Schließlich sollen bei dem Beamten &bdquo;die Nerven durchgegangen“ sein, wie es heißt. Beamtin wird mit dem Kopf gegen Sonnenblende oder Armatur geworfen Der Polizeihauptkommissar soll den Sicherheitsgurt der Beifahrerin gelöst und dann auf die Bremse getreten sein. Die Polizistin wurde bei dem Manöver ohne den Schutz des Gurtes nach vorne geworfen und soll mit ihrem Kopf gegen die Sonnenblende oder das Handschuhfach geprallt sein. Ein Arzt attestierte ihr den Verdacht auf eine Gehirnerschütterung. Polizeisprecherin Sonja Rehmert, bestätigt, dass aufgrund des Vorfalls ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung gegen den Polizeibeamten eingeleitet wurde. Das Verfahren wurde an die Staatsanwaltschaft Bielefeld abgegeben. Sollte die einen strafrechtlichen Anfangsverdacht bejahen, würde aus Neutralitätsgründen die Polizei Münster die Ermittlungen übernehmen, so Rehmert. Noch ist aber nicht einmal klar, ob die Beamtin tatsächlich eine Verletzung erlitten hat. Bielefelder Hauptkommissar soll Vorfall eingeräumt haben Sie selbst hatte den Vorfall nicht zur Anzeige gebracht, aber ihren Kollegen davon berichtet. Schließlich erfuhren auch Vorgesetzte davon. Die Behörde leitete daraufhin automatisch ein Verfahren ein. Wann der Vorfall genau passierte, wurde bisher nicht mitgeteilt. Der Hauptkommissar wurde bis zur Klärung des Vorgangs in den Innendienst versetzt. Ob der Vorfall für ihn auch disziplinarische Folgen haben wird, hänge vom Ausgang des Strafverfahrens ab. Er soll den Vorfall grundsätzlich eingeräumt haben. Er habe die Nerven verloren. Er soll aber betont haben, dass er die Kollegin keinesfalls verletzen wollte. Andere gefährliche Vollbremsung ist bereits ein Fall für die Staatsanwaltschaft Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit noch wegen eines anderen Falles strafrechtliche Aspekte eines Bielefelder Polizeieinsatzes. Der Fahrer eines Streifenwagens soll nach einer Verfolgungsfahrt den Roller zweier junger Männer überholt und dann mit einer Vollbremsung gestoppt haben. Der Rollerfahrer konnte nicht mehr ausweichen und prallte mit Wucht in den Polizei-Van. Die Beamten schilderten den Unfall völlig anders. Erst ein Zeugenvideo hatte das gefährliche Fahrmanöver des Polizeibeamten bekannt gemacht. Durch das Video wurde der Einsatz von der Polizeibehörde neu bewertet. Auch hier drohen dem Polizeikommissar strafrechtliche und disziplinarische Konsequenzen.

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