Neue Infos zum Dezember-Zuschlag Ansturm auf Stadtwerke-Hotline: Was sich für Gas-Kunden in Bielefeld jetzt ändert

Bielefeld. Eigentlich hatten die Abschläge für alle Gaskundinnen und -kunden der Stadtwerke im Oktober automatisch angepasst werden sollen. Jetzt bleiben sie gleich. Vorerst. Die neuen politischen Beschlüsse haben am Dienstag für einen Ansturm auf die Service-Hotline des Bielefelder Energieversorgers gesorgt. Der Beratungsbedarf sei sehr hoch, teilten die Stadtwerke mit. Einige Bürger wollten offenbar zudem ihre Abschläge kurzfristig erhöhen. Warum das nichts bringt und wie sich Gaspreisbremse und Mehrwertsteuersenkung auswirken, dazu geben die Stadtwerke hier die wichtigsten Antworten. &bdquo;Stark ausgelastet“ seien die Mitarbeiter des Kundenzentrums, insbesondere an der Service-Hotline komme es aufgrund immer wieder zu Wartezeiten. Das teilte der Energieversorger mit und informierte kurzerhand zu den wichtigsten Fakten rund ums Thema Gas schriftlich. Automatische Erhöhung der Abschläge im Oktober ist gestoppt Mit einer automatischen Anpassung Abschlagszahlungen Anfang Oktober habe man &bdquo;Kundinnen und Kunden vor hohen Nachzahlungen bewahren wollen“, so der Energieversorger. Dieses Vorhaben sei jedoch nicht in die Tat umgesetzt worden. &bdquo;Grund dafür waren die kurzfristige Abschaffung der Gasumlage, die angekündigte Mehrwertsteuersenkung und die Unwägbarkeiten aufgrund der Gaspreisbremse.“ Die Abschläge aller Kundinnen und Kunden der Stadtwerke bleiben deshalb gleich, aber nur bis zum Jahresende. Die Abschläge sollen laut Stadtwerken jetzt voraussichtlich mit der nächsten Preiserhöhung zum 1. Januar automatisch angepasst werden. Ihre Kunden wollen die Stadtwerke Bielefeld bis Mitte November darüber aktiv informieren. &bdquo;Die neuen Abschläge werden dann alle bis dahin verbindlich festgelegten neuen Rahmenbedingungen und Gesetze berücksichtigen“, heißt es vom Unternehmen. Mehrwertsteuer: Stadtwerke erstellen vorerst keine Rechnungen für Gas- und Fernwärme Zur Entlastung der Verbraucher wird rückwirkend zum1. Oktober weniger Mehrwertsteuer auf Erdgaslieferungen und Fernwärme erhoben. Der Bundesrat hatte der vorübergehenden Senkung von 19 auf 7 Prozent zugestimmt. &bdquo;Die Stadtwerke Bielefeld werden diesen Beschluss umgehend umsetzen, sobald das Gesetz in Kraft getreten ist“, heißt es dazu vom Bielefelder Energieunternehmen. Seit dem 1. Oktober seien bei dem Energie-Unternehmen keine Gas- und Fernwärme-Rechnungen mehr erstellt worden, weil die Mehrwertsteuersenkung bereits absehbar gewesen sei. &bdquo;Für alle kommenden Rechnungen wird nun voraussichtlich bis zum 31. März 2024 der niedrigere Satz zugrunde gelegt.“ Energieversorger gibt erste Einschätzung zur Preisbremse Der erste Vorschlag zur Preisbremse für Gas- und Fernwärmekunden sei auch bei den Stadtwerken aktuell in der Prüfung, heißt es weiter in der Mitteilung. Der Entwurf der Kommission sieht eine zweistufige Entlastung vor. Dazu schreiben die Stadtwerke erklärend: &bdquo;In einem ersten Schritt will der Staat im Dezember die Verbraucher mit einem Einmalbetrag unterstützen. Die tatsächliche Preisbremse für Erdgas und Fernwärme wird dann voraussichtlich ab März 2023 folgen. Diese gilt dann für Kundinnen und Kunden mit einem Erdgasjahresverbrauch von bis zu 1,5 Millionen Kilowattstunden, was in Bielefeld etwa95 Prozent der Stadtwerke-Kunden betrifft.“ Für Industrieunternehmen mit einem Verbrauch von mehr als 1,5 Millionen Kilowattstunden würden ab 1. Januar 2023 gesonderte Entlastungsregelungen gelten, so die Stadtwerke. Geschäftsführer Rainer Müller: &bdquo;Ich bin froh, dass es mit diesem Vorschlag eine spürbare Entlastung für die Bürgerinnen und Bürger und auch für die Industrie geben wird. Es ist nicht selbstverständlich, dass es bei einem so komplexen Thema schnell eine Einigung gibt. Eine Lösung musste schnell her, gerecht sein und Sparanreize bieten.“ Das sei der Expertenkommission offenbar gelungen. Aktuell seien noch viele Fragen zur Umsetzung der Preisbremse bei den Stadtwerken offen, so das Unternehmen. Expertinnen und Experten stellten aber bereits erste Überlegungen dazu an. Holger Mengedodt, Geschäftsbereichsleiter Markt und Kunde, sagt: &bdquo;Es handelt sich erstmal nur um einen Zwischenbericht der Kommission. Der Abschlussbericht ist für Ende Oktober geplant und danach folgt erst die politische und rechtliche Umsetzung. Sobald die Preisbremse von der Politik beschlossen wird, gehen wir in die tatsächliche Umsetzung.“ Stadtwerke-Kunden sollen keine eigenständigen Änderung der Abschläge vornehmen Einen wichtigen Hinweis können die Stadtwerke Bielefeld allerdings bereits zu der Dezember-Entlastung geben: Die Ermittlung des Entlastungsbetrags erfolge auf Basis des Verbrauchs, welcher der Abschlagszahlung aus September 2022 zugrunde liege. Holger Mengedodt: &bdquo;Wir haben die große Befürchtung, dass viele nun ihren Abschlag erhöhen wollen, damit der vom Staat übernommene Betrag möglichst groß ausfällt. Das ist allerdings sinnlos. Die Einmalzahlung, die im Dezember vom Staat ausgeschüttet werden soll, hat mit dem Dezember-Abschlag nichts zu tun.“ Die Stadtwerke-Kunden seien gebeten aktuell von eigenständigen Abschlagsänderungen abzusehen. So werden die "geschenkten" Dezember-Abschläge an Kunden ausgezahlt Wie die Einmalzahlung an die Kunden ausgezahlt werden wird, darüber herrscht auch bei den Stadtwerken noch nicht endgültig Klarheit. Vermutlich werde die Auszahlung über den Versorger laufen, der die entsprechenden Beträge jeweils auf den Kundenkonten gutschreiben und dort verrechnen werde, so eine Sprecherin. Da die Verbraucher den geschenkten Dezember-Abschlag zudem versteuern sollen, werde dieser vermutlich auf der Abrechnung der Stadtwerke aufgeführt werden. &bdquo;Viele Fragen sind auch hier noch offen. Die aktuellen politischen Beschlüsse umzusetzen, wird für uns eine ganz, ganz große Herausforderung.“ Stadtwerke bitten um Anfragen per E-Mail Für individuelle Fragen steht der Kundenservice der Stadtwerke weiter bereit. Aufgrund der Überlastungen bei der Hotline empfehlen die Stadtwerke aber die Kontaktaufnahme per E-Mail. Dabei könne um einen Rückruf unter Angabe einer Telefonnummer gebeten werden.meineEnergiefragen@stadtwerke-bielefeld.de

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