Landwirtschaft in Ummeln Darum ist der Bielefelder Schulbauernhof so beliebt

Bielefeld. Ferien auf dem Bauernhof – dafür sind die meisten Kinder zu haben. Spätestens nach einem Besuch beim Hoffest auf dem Schulbauernhof in Ummeln haben auch die Lust, die vorher noch zurückhaltend waren. Mehrere Tausend kleine und große Besucher kamen zu der Traditionsveranstaltung an die Umlostraße. Einen ganzen Tag lang konnten sie sich hier mit Tierhaltung und der Herstellung landwirtschaftlicher Produkte beschäftigen. Und das mit richtig viel Programm drumherum. Mehr als 150 ehrenamtliche Helfer haben auf dem Gelände mit angepackt, ein ehemaliger Zivildienstleistender, der mittlerweile in Schweden lebt, hatte wohl die weiteste Anreise von ihnen. &bdquo;Im Mittelpunkt stehen an diesem Tag ganz klar die Kinder“, sagt Bernd Reidel, stellvertretender Schatzmeister des Trägervereins &bdquo;Schulbauernhof Ummeln“. &bdquo;Sie können sich hier ausprobieren und durch ihr Tun erleben.“ Und da gabs ne Menge: Während die einen bei der Hofrallye unterwegs waren, saßen die anderen beim Kinderschminken oder übten sich am Gummistiefelweitwurf. Mats Orge (8) und Finn Ove (5) hatten Spaß beim Goldschürfen – natürlich kein echtes, aber echt gut machten sie sich. Da war auch Mama Antje Krause stolz. Ehrenamtliche unterstützen den Tag Jan Peters gehört zu den Ehrenamtlichen, die an diesem Tag für einen reibungslosen Ablauf sorgten. Er zeigte den Kindern an der Presse, wie aus Äpfeln leckerer Saft wird. &bdquo;Die neue Saftpresse haben wir erst seit dem vergangenen Jahr“, sagt Reidel. &bdquo;Die alte hatte ihren Dienst getan.“ Staunend standen die Kleinen davor. &bdquo;Für Kinder aus Großstädten, die keinen Zugang zur Landwirtschaft haben, ist das ein ganz besonderer Tag.“ Und viele kommen auf den Geschmack – und überreden ihre Lehrer, doch auch mal mir ihnen dorthin zu fahren. Rosa Wollbrink (9) aus Steinhagen muss das nicht mehr. Sie fährt nach den Herbstferien mit ihrer Klasse auf den Schulbauernhof, erzählt Mama Saskia Wollbrink. Jede Woche, weiß Bernd Reidel, ist eine andere Schulklasse zu Gast. &bdquo;Wir sind auf zwei Jahre ausgebucht.“ Der Schulbauernhof versteht sich als außerschulischer Lern- und Erlebnisort für Kinder und Jugendliche. Laut Michael Göldner, 2. Vorstandsvorsitzender des Vereins, lernen dort jedes Jahr mehr als 1.000 Kinder und Jugendliche die Arbeitsbereiche und Kreisläufe einer ökologisch orientierten nachhaltigen Landwirtschaft kennen: Gemüse- und Obstanbau, Feldwirtschaft, Hauswirtschaft. Einen besonderen Stellenwert hat dabei die Arbeit mit Tieren und deren artgerechte Haltung auf dem Betrieb. Unter fachkundiger Anleitung der &bdquo;Schulbauern“ erledigen sie alle anfallenden Arbeiten selbst. So nah wie in dieser Zeit sind nur wenige Kinder der Natur: Der Arbeitstag beginnt und endet für sie mit dem Füttern der Tiere. Viele würden gar nicht mehr wegwollen, sagt Reidel. Florian Blöbaum (9) aus Kirchlengern war mit seinen Eltern zu Gast – und bastelte Freundschaftsbänder aus Filz. Emma Koch (8) aus Bielefeld saß neben ihn. Gisela Kröhnert zeigte den beiden, wies geht. Ehrenamtliche für diesen Tag zu finden, sei gar nicht so schwer gewesen, sagt Bernd Reidel. Für die Vorstandsarbeit hingegen schon. &bdquo;Damit tun sich manche schwer“, sagt er. Mit dem Hoffest jedenfalls hat sich der Verein bekannter gemacht, als er ohnehin schon ist. Alle zwei Jahre gibt's das Hoffest Alle zwei Jahre findet die Veranstaltung normalerweise statt, coronabedingt gab es jetzt allerdings eine dreijährige Pause. Die Einnahmen des Festes kommen dem Förderverein und damit dem pädagogischen Konzept des Schulbauernhofes zugute.

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