Bielefeld Falsch geparkte E-Scooter: Wie die Anbieter das Problem jetzt angehen

Bielefeld. Wer genau hinschaut, dem sind sie vielleicht schon aufgefallen - die kleinen Schilder, die neuerdings an den Lenkern vieler E-Scooter in der Bielefelder City flattern. Dahinter steckt eine bundesweite Kampagne, die jetzt in der Stadt an den Start gegangen ist. Sie soll bekannte Roller-Probleme, wenn nicht beheben, so doch zumindest bewusst machen. Denn jeder zweite Nutzer hat bei der Rollerfahrt schon mindestens einen Kardinalfehler begangen. Vertrauen ist gut, Hinweisen besser - zumindest, wenn es um Roller-Regeln geht. Zu der Erkenntnis ist man offenbar mittlerweile auch beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) und im Bundesverkehrsministerium gekommen, die für die Kampagne "Roll ohne Risiko" mit Roller-Anbietern kooperieren. Weil die Kleinstmobilität auch in Bielefeld im Verkehr immer wieder für Unfälle und auf Gehwegen für Stolperfallen sorgt, tragen unter anderem die E-Scooter von Verleiher Lime in Bielefeld jetzt die neuen Hinweisschilder am Lenker die die Nutzer für Risiken bei der Rollerfahrt sensibilisieren sollen. Zusätzlich gibt's bereits Sticker an der Lenker-Stange mit den "Dos" und "Don'ts". Zwei Verstöße treiben auch in Bielefeld die Unfallzahlen nach oben Denn eine Befragung hatte gezeigt, wie eklatant die Wissenslücken sind. Laut der vom DVR beauftragten Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2020 wussten beispielsweise mehr als die Hälfte (51 Prozent) der rund 1.000 Befragten nicht, dass bei der Nutzung eines E-Scooters die gleichen Promillegrenzen gelten wie hinterm Steuer. 57 Prozent gaben zudem an, bereits einmal oder mehrfach auf Gehwegen oder in der Fußgängerzone gefahren zu sein. Erlaubt sind E-Scooter aber nur auf Radwegen und Fahrbahnen. Gut jeder fünfte gab an, bereits zu zweit auf einem E-Scooter unterwegs gewesen zu sein. Die sind aber nur für eine Person zugelassen. Zum Thema: Ärger um E-Scooter: Bekommt Bielefeld jetzt feste Roller-Parkzonen? Die Fahrt zu zweit ebenso wie Alkohol am Lenker sind Risikofaktoren, die die Bielefelder Polizei zuletzt im Zusammenhang mit der steigenden Zahl an Roller-Unfällen genannt hatte. Sieben E-Scooter-Fahrer waren 2021 bei Unfällen sogar schwer verletzt worden. Nutzer überschätzen ihre Park-Fähigkeiten offenbar massiv Stutzig macht jedoch ein Umfrage-Ergebnis: 78 Prozent gaben demnach an, noch nie einen Roller falsch abgestellt zu haben. Sieht man die vielen Gegenbeispiele im Stadtbild und die vielen verärgerten Zuschriften, die uns zu dem Thema noch immer erreichen, ist es wahrscheinlicher, dass die Roller-Piloten ihre Park-Fähigkeiten massiv überschätzen. Das ist offenbar auch den Kampagnen-Machern bewusst, denn die neuen Lenkerschilder haben eine klare Message: "Beim Abstellen nicht doof anstellen" steht auf den Lenker-Schildern. Aktuell plant zudem das Amt für Verkehr nach und nach offizielle Parkzonen für E-Scooter im gesamten Stadtgebiet einzurichten, um den Park-Ärger einzudämmen. Auch die anderen beiden Bielefelder Anbieter Tier und Bolt sind Kooperationspartner der Bundeskampagne.

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