Bielefeld Nachwuchs bei Bielefelder Storchen-Paar

Bielefeld. Jo und Hanni, das Traumpaar der Bielefelder Storchen-Freunde, brauchte für sein Glück etwas mehr als zwei Monate, da knackten die ersten Schalen in Horst. Hoch über der Johannisbachaue residieren die beiden nun schon seit sechs Jahren, balzen und brüten - und buttern momentan reichlich Futter in die krakelenden Kehlchen. "Am Donnerstag vor zwei Wochen sind die ersten beiden Storchenküken geschlüpft", verkündet Hans Dieter Prester die freudige Nachricht, die in der Welt der Amphibien allerdings eher Angst und Schrecken verbreitet. Schnabelweise fliegen die Eltern reichlich Frösche und Kröten hinauf zu den hungrigen Kleinen, damit die gut gedeihen und schon bald die ersten Flugversuche unternehmen können. "Wegen der intensiven Futterarbeit von Jo und Hanni im Nest schätzen wir, dass es wohl wieder vier Storchenküken sein können, so wie in den Jahren 2018 bis 2020: In der vierten Woche werden wir es erfahren", sagt Prester zuversichtlich. Im schicksalhaften 2021 erlebte das Paar eine Tragödie, als das Gelege bei nasskaltem Wetter im Horst erfror. Luftkampf mit Gänsepaar Jo sei damals einfach davon geflogen und habe eine einsame Hanni zurückgelassen. Niemand habe damals gewusst, ob das Paar je wieder zusammen den Weg nach Bielefeld finden würde. Doch genau das tat es. Und wie: Jo kehrte diesmal früher als üblich zurück und räumte auf in seinem Revier, der vertrauten Johannisbachaue. Als Erstes verjagte er ein fremdbrütendes Gänsepaar aus dem Horst von Hanni und ihm. Als sich die Nest-Besetzer dagegen wehrten, warf er ihnen das Ei gleich hinterher. Doch so rabiat er auch den Eindringlingen begegnete, so sanft begrüßte er die Vertraute bei ihrer Rückkehr. Nach den Momenten innigen Zusammenseins befinden sich die beiden Routiniers jetzt wieder im arbeitsteiligen wie kräftezehrenden Elternmodus. Damit der fliegende Lieferdienst keine zu weiten Kreise ziehen muss, die immer mit zusätzlichen Risiken verbunden seien, hoffen die Storchenfreunde auf gelegentliche Regenschauer und den Beginn der Wiesenmaad, um die örtliche Nahversorgung zu gewährlsieten. Während Hanni primär die klappernden Kinder hüte, kümmere sich Jo mit vollem Elan ums Essen. Der angekündigte Regen könnte dabei helfen.

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