Wo gibt's die besten Preise? Rabatte: Wie man in Bielefeld jetzt richtig sparen kann

Bielefeld. 20 Prozent Rabatt auf das neue Sofa, 30 Prozent auf die Winterjacke oder 40 Prozent auf Weihnachtskugeln: Verbraucher werden gerade regelrecht mit Schnäppchenangeboten überschüttet. Dabei beginnt der Winterschlussverkauf (WSV) eigentlich erst am 24. Januar. Aber die Ware muss raus. Die NW hat sich umgeschaut, in welchen Branchen die Rabattschlacht gerade tobt - und das ist erst der Anfang. Laut Thomas Kunz, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands, gehen die Rabatte noch bis 70 Prozent hoch. Mode "Die Textiler haben jetzt schon ordentlich Rabatte", sagt Jürgen Utecht, Vorsitzender der Interessen- und Werbegemeinschaft Heepen (IWG). Die aktuelle Ware könne man in der nächsten Saison nicht mehr verkaufen, deshalb müsse sie raus. Wer durch die Bielefelder City schlendert, kommt an den roten Sale-Aufstellern oder entsprechenden Aufklebern im Schaufenster auch nicht vorbei: Die meisten Textilhändler sind längst auf dem Rabatt-Zug aufgesprungen. "Früher", sagt Karl-Uwe Eggert, Vorsitzender der Werbe- und Interessengemeinschaft Brackwede (WIG), "gab es im Modebereich nur zwei Kollektionen im Jahr, im Sommer und im Winter". Heute hätten manche Geschäfte mehr als zehn. "Da weiß der Verbraucher überhaupt nicht mehr, was aktuell ist und was nicht", sagt er. Viel Ware bleibe daher liegen - und die müsse an den Mann und an die Frau gebracht werden. Denn Platz für neue Ware müsse her. Ein weiterer Grund, warum viele gerade Rabatte geben: Die Händler bräuchten Geld, um die neuen Kollektionen zu zahlen, sagt Eggert. Deshalb die Schleuderpreise, aber auf Kosten des Händlers, sagt er. Wer noch eine Winterjacke, Mütze oder Schal bräuchte, solle sich damit jetzt eindecken. Accessoires Wer bei Farbe und Material nicht so wählerisch ist, kann jetzt ordentlich sparen. Im "Roeckl"-Partner-Store an der Rathausstraße gibt Inhaberin Christiana Schulz seit Anfang des Jahres schon ordentlich Preisnachlass auf bestimmte Produkte. "20 bis 50 Prozent", sagt sie. Gerade Handschuhe in bestimmte Farben, die in der abgelaufenen Saison angesagt waren, sind jetzt zu günstigen Preisen zu bekommen, sowie einzelne Größen. "Ich muss die neue Ware irgendwo lassen", sagt Schulz. Das kalte Wetter in diesen Tagen spielt ihr natürlich in die Karten - bei diesen Temperaturen decke sich der ein oder andere gerne noch mit Mütze, Schal und Handschuhen ein. Möbel Nach Weihnachten ist die Zeit, in der die Möbel- und Einrichtungshäuser mit Rabatten um die Ecke kommen. Couch-Tische, Kochtöpfe und Kissen sind dann ordentlich reduziert. Früher habe man von "Haushaltswochen" gesprochen, sagt Thomas Kunz. Laut Experte Eggert ist die Handelsspanne bei Möbeln extrem groß. "Die Möbelhändler überbieten sich da gerade mit Rabatten." Man müsse allerdings, so Eggert, bei Scheinrabatten aufpassen. Es sei nicht immer ein Schnäppchen, was dahinterstecke. Bei einigen Sonderangeboten handle es sich um ein reines Marketinginstrument: Zuerst werde der Listenpreis kräftig erhöht, damit danach ein saftiger Rabatt eingeräumt werden kann. Lebensmittel In der Lebensmittelbranche gibt's keine Sale-Zeiten, sagt Thomas Kunz. Allerdings könne man sparen, wenn man vom Saisonverkauf noch etwas abbekäme. Zum Beispiel bei Schokolade, die fürs Weihnachtsgeschäft in die Läden kam. "Wein etc" an der Hagenbruchstraße zum Beispiel gibt da bis zu 30 Prozent, sagt Betriebsleiter Marcel Eggers. Auch einige Weine sind im Angebot. In der Lebensmittelbranche muss der Kunde jetzt eher tiefer in die Tasche greifen: "Die Inflationsrate steigt aktuell an", sagt Kunz. Allein um 4,5 Prozent sind die Preise für Lebensmittel im vergangenen Jahr gestiegen. Elektronik In der Elektronik-Branche sei die Handelsspanne sehr gering, sagt Karl-Uwe Eggert. Hohe Rabatte gibt's da oft nicht. Es sei denn, der Händler hat noch so genannte Auslaufgeräte im Laden, die er günstig verkaufen kann. Trotzdem kann es sich lohnen, sich jetzt umzuschauen: Beim Kauf von vorrätigen Fernsehern, Notebooks und PCs ab einem Verkaufspreis von 599 Euro winken laut MediaMarkt sogar Direktabzüge von bis zu 300 Euro. Verbraucherschützer raten aber immer: Wer günstig einkaufen will, kommt um einen genauen Preisvergleich nicht herum, in verschiedenen Geschäften oder über Vergleichsplattformen im Internet. Auch wenn das Angebot noch so verlockend und zeitlich befristet ist, solle man sich nicht drängen lassen.

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