Bielefeld/Grohnde Kernkraftwerk Grohnde ist in der Silvester-Nacht vom Netz gegangen

Bielefeld/Grohnde. In der Silvester-Nacht, kurz vor Mitternacht, wurde das Kernkraftwerk Grohnde planmäßig abgeschaltet. Es hatte den Stadtwerken Bielefeld (16,7 Prozent der Anteile) enorme Gewinne gebracht. Denn durch die Liberalisierung des Strommarktes wurde das AKW an der Weser mit Beginn der 2000er-Jahre zur Geldmaschine. Die Stadtwerke konnten ihren Anteil des Grohnde-Stroms nun bundesweit vermarkten. Etliche Großkunden ließen die Kassen an der Schildescher Straße klingeln. Grohnde hatte laut Betreiberin, der PreussenElektra GmbH, seit dem 5. September 1984 fast 410 Milliarden Kilowattstunden Strom (brutto) produziert – so viel, wie kein anderer Kraftwerksblock weltweit. Der Druckwasserreaktor an der Weser war insgesamt acht Mal Weltmeister in der Jahresstromerzeugung und stellte dabei zwei Weltrekorde auf. Auch Brokdorf wurde abgeschaltet Anlässlich der endgültigen Abschaltung sagt Guido Knott, Geschäftsführungsvorsitzender der PreussenElektra im Namen der gesamten Geschäftsführung: &bdquo;Unser allerherzlichster Dank gilt an dieser Stelle unseren Kraftwerksmannschaften, die über Jahre hinweg eine hervorragende Arbeit gemacht haben. Auf diese Leistung sind wir sehr stolz, denn damit haben wir über Jahrzehnte entscheidend zur sicheren, klimafreundlichen und zuverlässigen Stromversorgung in Deutschland beigetragen." Neben Grohnde war auch das Kernkraftwerke Brokdorf (ebenfalls PreussenElektra) abgeschaltet worden. Die PreussenElektra GmbH betreibt in Deutschland das Kernkraftwerk Isar 2 (Bayern) für die Stromproduktion. Die Kernkraftwerke Brokdorf (Schleswig-Holstein) und Grohnde (Niedersachsen) wurden am 31. Dezember 2021 abgeschaltet und befinden sich nun im Nachbetrieb. Allein der Rückbau in Grohnde soll eine Milliarde Euro kosten. Bis 2040 sollen auch die anderen Anlagen stillgelegt sein Die im Jahr 2011 abgeschalteten Anlagen Isar 1 (Bayern) und Unterweser (Niedersachsen) befinden sich im Rückbau, ebenso wie das 2015 abgeschaltete Kernkraftwerk Grafenrheinfeld (Bayern). Der Rückbau des Kernkraftwerks Stade (Niedersachsen) ist weit fortgeschritten und der des Kernkraftwerks Würgassen (Nordrhein-Westfalen) bereits abgeschlossen. Ziel der PreussenElektra ist es nach eigenen Angaben, in Bayern bis Ende 2022 klimaschonend und zuverlässig Strom zu erzeugen sowie bis zum Jahr 2040 den sicheren Rückbau der übrigen stillgelegten Anlagen zu gewährleisten.

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