Bielefeld Stadt Bielefeld will Tiny-House-Siedlungen möglich machen

Bielefeld. Minihäuser erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Im Kreis Gütersloh gibt es in einigen Kommunen schon konkrete Pläne, um spezielle Baugebiete für Tiny-Houses auszuweisen. Auch in Bielefeld tut sich was. Im vergangenen Jahr signalisierten die Politiker großes Interesse an Konzepten, die es Fans von kleinen Häusern ermöglicht, auf minimalem Raum zu wohnen. Die Verwaltung hat inzwischen rund zehn Flächen untersucht. &bdquo;Wir führen zurzeit sehr konstruktive Gespräche mit dem Tiny-House-Verein", sagt Barbara Sißmann vom Bauamt. Bei den untersuchten Flächen handele es sich nicht um Privatflächen. Entweder würden sich die unterschiedlich großen Grundstücke bereits im Besitz der Stadt befinden oder könnten für das Vorhaben zur Verfügung gestellt werden. Häuser sind transportabel &bdquo;Wenn ein neuer Bebauungsplan für eine solche Siedlung aufgestellt wird, muss es einen Festsetzungskatalog geben, in dem beispielsweise die Höhen und Größen der Häuser festgeschrieben sind", erläutert Barbara Sißmann. Baurechtlich würde es keine eigene Definition geben: &bdquo;Es sind normale Häuser im Miniformat." Besonders sei, dass die winzigen Häuser transportabel seien. Abstände von drei Metern bis zum nächsten Haus gelten hier ebenfalls. Außerdem müsse der Brandschutz beachtet werden. Die Frage ist: &bdquo;Was will ich bauen?" Hier werde immer der Einzelfall geprüft. Wenn sich der Bauherr an die Vorgaben halte, wäre es theoretisch auch möglich, ein Minihaus in ein &bdquo;normales" Baugebiet zu setzen. &bdquo;Wenn hier aber eine zweigeschossige Festsetzung gilt, geht es natürlich nicht", sagt Sißmann. Sie halte es auch eher für unwahrscheinlich, dass sich jemand bei den aktuellen Grundstückspreisen dafür entscheide: &bdquo;Keiner wird in eine Unternutzung gehen." Auch wenn die Fläche, die bebaut werden dürfe, groß genug für zwei Tiny-Houses sei, müsste der Abstand von drei Metern zum Nachbarn eingehalten werden. Für ein Haus mit einer Wohnfläche von 40 Quadratmetern rechnet man mit einem Baugrundstück von rund 150 Quadratmetern. Einige Zwergen-Häuser sind nur 25 Quadratmeter groß. Das Konzept dahinter kommt aus den USA. Nicht kreuz und quer stehen Wichtig seien die Festsetzungen der Bebauungspläne. Wer beispielsweise ein großes Grundstück habe, bei dem nur die vordere Baureihe festgesetzt sei, dürfe im hinteren Bereich nicht bauen, egal in welcher Größe. Dies sei nur mit einer Änderung des Bebauungsplans möglich. Dabei könne es zu Nachbarschaftskonflikten kommen, wenn der Nachbar gegen eine Neubebauung sei. Zudem müsse das &bdquo;Hinterland" ja dann auch erschlossen werden. Gebäude dürften nicht &bdquo;kreuz und quer" auf dem Grundstück stehen. Landschaftsschutz berücksichtigen &bdquo;Viele Eigentümer hatten früher große Gärten", sagt die Leiterin der Abteilung Planen und Bauen Ost. Jedes Vorhaben müsse sich jedoch in die Umgebung einfügen. Bei der Stadt gelte der Grundsatz: Innenverdichtung vor Außenentwicklung. Ein landwirtschaftlicher Betrieb sei im Außenbereich beispielsweise privilegiert. Er müsse von &bdquo;jeglicher Nutzung frei gehalten" werden. Anders sei es, wenn der Betrieb am Rand der vorhandenen Bebauung liege und der Landwirt seine Flächen verkaufen und für Wohnbebauung zur Verfügung stellen möchte. Dies ist zurzeit in Jöllenbeck am Böckmannsfeld der Fall. &bdquo;Aber auch da muss man den Landschafts- und Naturschutz berücksichtigen", sagt Barbara Sißmann. Grundlage sei das städtebauliche Konzept. Dies gebe auch vor, wo Tiny-House-Siedlungen gebaut werden könnten.

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