Polizei warnt vor neuer Welle von "Microsoft"-Anrufen

Bielefeld. Die Bielefelder Polizei warnt vor einer neuen Welle von Betrugsanrufen: Die Täter geben sich am Telefon als Microsoft-Mitarbeiter aus und behaupten, der Rechner des Nutzers sei von Viren befallen. 1. Viren-Alarm &bdquo;Die Betrüger fordern ihre Opfer vehement dazu auf, ihren Computer einzuschalten und ihnen dann einen Fernzugriff zu ermöglichen", erklärt Polizeisprecherin Hella Christoph. Dazu werde Team-Viewer-Software benutzt, die tatsächlich zur Fernwartung eingesetzt wird. Der Täter hat dann nach zwei Zustimmungs-Klicks Zugriff auf den privaten Rechner. Haben sie tatsächlich diesen Zugriff auf den fremden Rechner, demonstrieren sie dem Nutzer angeblich schadhafte Dateien oder Schadprogramme. Hierbei bauen die Betrüger gezielt Druck am Telefon auf. &bdquo;Sie wollen ihr Opfer von der Erforderlichkeit eines sofortigen Handelns überzeugen", erklärt Christoph. 2. Angebliche Virensoftware Willigt der ahnungslose Computerbesitzer ein, bieten die Täter eine Software an, die das Problem angeblich beseitigt. &bdquo;Diese Sicherheitssoftware ist natürlich nicht kostenlos. Die Täter verlangen eine Bezahlung von mehreren hundert Euro und versprechen je nach Produkt sogar mehrjährige Sicherheit", erklärt die Polizeisprecherin. 3. Heimliche Passwortsuche Doch damit nicht genug: Während der Telefonate, die teilweise mehrere Stunden andauern können, spähen die Kriminellen auf dem Computer persönliche Daten der Nutzer aus. Dazu gehören Online-Banking-Zugänge, Kreditkarten-Informationen und Zugänge zu Kundenkonten etwa zu verbreiteten Bezahl-Dienstleistern wie Paypal. 4. Online-Bezahlung verlangt Manche Nutzer wurden sogar regelrecht genötigt, sich per Online-Banking einzuloggen, um die Bezahlung der Software durchzuführen. &bdquo;Durch geschicktes Agieren im Hintergrund veranlasst der Betrüger dabei auf dem Computer mehr als die eine Überweisung", warnt Christoph. So entsteht nicht selten ein finanzieller Schaden von mehreren tausend Euro. Achtung, Anrufer sind meist schlecht zu verstehen! Gut erkennbar sind die betrügerischen Microsoft-Anrufe an der englischen Sprache der Anrufer oder zumindest ihrem stark gebrochenen Deutsch. Rufnummern gefälscht Die mittels &bdquo;Call-ID-Spoofing" angezeigten Rufnummern sind in der Regel gefälscht – oft gibt es diese Nummern wirklich, haben aber mit dem Betrüger nichts zu tun. Täter auch im Internet Doch die Täter rufen nicht nur an: Manche Computer-Nutzer werden beim Surfen im Internet plötzlich mit einem Pop-up-Fenster konfrontiert, in dem auf ein Computerproblem hingewiesen wird. Als Hilfe in der Not wird eine Rufnummer einer vermeintlichen Service-Stelle angezeigt, mit der sich das Opfer umgehend in Verbindung setzen soll. &bdquo;Ruft der Nutzer dort an, befindet er sich bereits in den Fängen der Kriminellen", sagt Christoph. &bdquo;Nur durch sofortiges Beenden des Gespräches kann man dem Spuk eine Ende bereiten." Das sind die Tipps der Polizei Die Polizei empfiehlt: &bdquo;Seien Sie bei Anrufen angeblicher Microsoft-Mitarbeiter ohne erkennbaren Anlass misstrauisch. Lassen Sie sich nicht auf ein Gespräch ein. Sie sollten das Gespräch beenden und keinesfalls persönliche Daten preiszugeben. Kein seriöses Unternehmen nimmt unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden auf. Die Firma Microsoft warnt seit Jahren auf ihren Internetseiten vor dieser Betrugsmasche. Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Computer, beispielsweise per Installation einer Fernwartungssoftware. Transaktionsnummern oder im Verlaufe der TAN-Eingabe übermittelte Sicherheitscodes gehören nicht in fremde Hände, sie dienen nur dem Schutz vor fremden Zugriffen auf Ihr Konto. Geben Sie diese TAN-Nummern an niemanden heraus, sonst haben Sie keinen Zugriff und keine Kontrolle mehr über das, was auf Ihrem Konto geschieht. Was, wenn es zu spät ist? Betroffene, die bereits Software auf ihrem Rechner installiert haben, sollten das Gerät schnellstmöglich vom Internet trennen und von einem PC-Experten überprüfen lassen. Sie sollten zudem ihre Bank informieren und ihren Online-Banking-Zugang sperren lassen – zumindest die Zugangsdaten ändern. Zudem sollte man den Vorfall der Polizei anzeigen.

Tausende Euro Schaden Polizei warnt vor neuer Welle von "Microsoft"-Anrufen

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