Bielefeld Pit Clausen fordert Punktabzug für Vereine von Hooligans

Bielefeld. Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen fordert nach organisierten Ausschreitungen, wie sie am 6. Dezember durch Fans von Dynamo Dresden in Bielefeld ausgelöst worden sind, Punktabzüge für die Vereine der Hooligans. Mit diesem Wunsch wird Clausen schriftlich an NRW-Innenminister Ralf Jäger, an Dynamo Dresden und den Deutschen Städtetag herantreten. Darüber hat er sich zuvor mit Polizeipräsidentin Katharina Giere besprochen, die ihn bei dem Diskussionsvorstoß unterstützt.Es gebe bis heute kein einfaches Rezept, um dem Problem der gewalttätigen Fußballfans Herr zu werden, so Clausen. In Bielefeld sei durch die besondere Angriffsstrategie der Dynamo-Dresden-Hooligans eine "neue Form der Organisation erreicht worden, die Sofort-Sanktionen durch die Deutsche Fußball-Liga durchaus denkbar machen". Dazu könne auch ein Stehplatzverbot für das nächste Auswärtsspiel oder ein Geister-Heimspiel gehören, sagte der Bielefelder OB bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.Er erklärt: "Etwa 1.000 Fans waren in gelben Ponchos sowie mit Sonnenbrillen und falschen Bärten so geschickt getarnt, dass fast keiner der Straftäter identifiziert werden konnte." Durch diese besondere Strategie deckten also auch die nicht-gewalttätigen Fans die Hooligans in ihren Reihen. Insofern würde ein Punktabzug durchaus gerechtfertigt sein, weil hier eben nicht nur einige wenige Täter eine Strafe für alle verursachten, betonte Clausen. "Die anderen haben die Täter gedeckt.""Neue Intensivtäter-Konzepte des nordrhein-westfälischen Innenministers und die allgemeine Polizeitaktik greifen in solchen Fällen nicht, weil sie darauf beruhen, dass die Täter identifiziert werden", erklärte Clausen bei dem Pressegespräch: "Doch die Dresdener Täter blieben nahezu unbekannt. Wir müssen den falschen Schulterschluss der Fans mit diesen Tätern brechen. Das gelingt meiner Meinung nach nur, wenn die Sanktionen zu Lasten ihres geliebten Vereins gehen."Bisher habe sich die Deutsche Fußball-Liga nach solchen Ausschreitungen "einen schlanken Fuß gemacht", so Clausen. Die Dresden-Fans mussten nach der Gewalt in Bielefeld auf Androhung der DFL nur ein Spiel später in Köln wieder lieb sein. Das Konto sei daraufhin wieder auf Null gegangen. "Das ist nicht verständlich und wird das größer werdende Problem auch nicht lösen." brightcove.createExperiences();