Auf in den Garten Kompost anlegen: So wird aus Gartenabfall nützlicher Dünger

Bielefeld. Zerkleinerte Äste, verwelkte Blumen, Rasenschnitt: Bei der Gartenarbeit fällt regelmäßig Abfall an. Und diesen, samt bestimmter Küchenabfälle, können Hobbygärtner direkt wieder für sich nutzen – indem sie die Gartenabfälle kompostieren und daraus Dünger in Form von Humus gewinnen. So funktionierts: Was ist eigentlich Kompost? Kompostieren bedeutet, etwas zu komponieren, also etwas zusammenzusetzen. Verschiedene Gartenabfälle, die im Laufe des Jahres anfallen, landen auf einem Haufen, der sich – vereinfacht gesagt – nach einiger Zeit in Humus verwandelt. So verwerten Gärtner nicht nur Rohstoffe und schließen den Kreislauf, sondern sie erzeugen nebenbei auch noch guten Nährboden, in dem später neue Pflanzen wachsen. Komposte gibt es als Silos, als sogenannte Kompostmiete unter Bäumen, als Erdgrube sowie als Kästen aus Steinen, Beton, Holz oder Metall. Am besten ein Dreikammerkomposter In einem Dreikammerkomposter rotten Gartenabfälle besonders gut. Die drei Kammern sind deswegen praktisch, weil die erste Kammer Platz für die aktuell anfallenden Abfälle bietet, in der zweiten Kammer der Kompost mit den Abfällen des Vorjahres in Ruhe vor sich hinrottet und die dritte Kammer im dritten Jahr fertigen Humus bietet. Als Dreikammerkomposter eignen sich Edelstahl-Gitterbleche oder Holzlatten, aber auch Einfassungen aus Beton gut. Weil ausreichend Luft zur Kompostierung unabdingbar ist, sollte diese von allen Seiten einströmen können. So funktioniert das Kompostieren Neben Pilzen und Bakterien sorgen vor allem Asseln, Regenwürmer, Tausendfüßler und anderes Getier dafür, dass aus alten Pflanzen neue Erde entsteht. Viele Lebewesen kommen aus dem Boden, weswegen von einem Betonfundament abzuraten ist. Da einige Pflanzen schneller verrotten als andere, sollte der Haufen mit einer Grabegabel und einer Schaufel zweimal im Jahr umgeschichtet oder umgesetzt werden: das Untere nach oben und das Obere nach unten. Je häufiger ein Kompost umgeschichtet wird, desto schneller bildet sich Humus. Die Verrottung ist endgültig abgeschlossen, wenn deutlich braune, lockere Erde erkennbar ist, in der sich keine oder nur noch wenige Würmer befinden. Wo der richtige Kompost-Standort im Garten ist Damit Pilze, Bakterien und Getier optimal miteinander harmonieren, steht der Kompost am besten nicht in der prallen Sonne, sondern eher schattig und ist mit Schubkarre oder Eimer gut erreichbar. Um Schwung in den Verrottungsprozess zu bringen, darf der Haufen bei Hitze oder Trockenheit gern auch gewässert werden. Regelmäßiges Umschichten nicht vergessen! Vor unliebsamen Gästen wie Ratten oder Mäusen schützen engmaschige Bodengitter. Auch Drahtgeflechte an den Seiten und ein Deckel sind zu empfehlen. Was darf auf den Kompost – und was nicht? Auf einen Kompost gehören alle Pflanzenteile wie Blumen, Gras, Gemüsereste oder Heckenschnitt. Auch Salat, Gemüseputzreste, Kaffeesatz, Teebeutel oder Eierschalen sind geeignet. Tabu sind gekochte Essensreste wie Fleisch oder Knochen, aber auch dicke Äste und Thujazweige sowie krankes Pflanzenmaterial (beispielsweise Blätter mit Braunfäule) oder gespritzte Obstschalen. Zeitungen, Werbeprospekte oder Kartons gehören in die Papiertonne, da die vielfach verwendeten Druckfarben oft giftig sind. Auch von Herbstlaub ist abzuraten, es verrottet einfach zu langsam und hat daher auf dem Kompost nichts zu suchen. Wie Mistkompost den Pflanzen schaden kann Frischer Mist wirkt oft schädlich, wenn er mit den Pflanzen in Berührung kommt. Ammoniakgase und andere ätzende Stoffe können nämlich die Wurzeln &bdquo;verbrennen", so dass die Pflanze das Wachstum einstellt oder eingeht. Daher benötigt der Mist - er kann dabei gern auch mit anderen Gartenabfällen vermischt werden - eine gewisse Ruhezeit und sollte auch später stets nur in kleinen Mengen oder mit Humus versetzt ins Beet gegraben werden.

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