Drohende Gefahr Medikamente bei Hitze lagern und einnehmen: Was man beachten muss

Bielefeld (lb). Es wird heiß in OWL. Alleine am Dienstag sind Temperaturen von mehr as 35 Grad möglich, dazu satter Sonnenschein. Doch viele Menschen müssen während der Hitze Medikamente einnehmen und dementsprechend aufbewahren. Dabei sollten einige Dinge beachtet werden. Pillen, Zäpfchen, Salben und Co. - sie alle lagern haufenweise in deutschen Haushalten. Für manche in der sogenannten Hausapotheke für den Fall der Fälle. Andere wiederum sind auf ihre täglichen Medikamente dringend angewiesen. Doch Achtung: Experten warnen immer wieder davor, dass eine große Hitze und auch UV-Strahlungen manche Medikamente wirkungslos macht oder deren Wirkung gar verändert. Optisch zu erkennen ist das allerdings nicht. Wie die Krankenkasse "Die Techniker" berichtet, gibt es Unterschiede in der Widerstandsfähigkeit. Tabletten oder Dragees gelten als relativ resistent, ideal sei eine Lagerung zwischen 15 und 25 Grad. Ideal zum Lagern seien aber zum Beispiel ein Schränkchen im Flur oder Schlafzimmer, wo nicht unbedingt eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Oder aber auch der Keller. Kurzzeitig sei es aber auch möglich, Medikamente an einem wärmeren Ort zu lagern. "Etwa 30 Minuten hält eine Tablette einer Umgebungstemperatur von 50 Grad stand. Danach wird es kritisch und die Wirkstoffkonzentration nimmt ab", schreibt die Krankenkasse. Flüssige Medikamente gefährdet Anders sieht es dagegen bei Medikamenten in flüssiger Konsistenz aus, also zum Beispiel Zäpfchen, Cremes, Salben, Säfte und Co. "Zäpfchen können zum Beispiel schmelzen, bei Salben können sich die flüssigen von den festen Bestandteilen lösen", warnt die Krankenkasse. Sollten entsprechende Veränderungen festgestellt werden, sollte man die Medikamente direkt entsorgen. Zudem reagieren auch Wirkstoffpflaster und Sprays empfindlich auf die Hitze. Die Krankenkasse rät zudem dazu, Medikamente generell kühl zu lagern - aber nicht zu kalt. Ein No-Go, gerade im Sommer bei Sonnenschein, ist es, die Medikamente im Auto zurückzulassen. Durch die Sonnenstrahlen kann hier in wenigen Minuten eine enorme Hitze entstehen, die schlechte Folgen für die Medikamente haben kann. Doch was, wenn man während der Hitze unterwegs ist, zeitgleich aber auch auf Medikamente angewiesen ist? Ein Tipp hier sind Kühltaschen - allerdings sollte man die Medikamente nicht direkt an den Kühlakkus lagern - denn auch kalte Temperaturen können Einfluss auf die Wirksamkeit von Medikamenten haben. Immerhin sind für fast alle Medikamente Tiefkühlfächer auch ein Tabu. Rat vom Arzt in manchen Fällen wichtig Bei der Einnahme von Medikamenten bei Hitze kann es laut der Krankenkasse ebenfalls sein, dass man bestimmte Dinge beachten muss. So gibt es beispielsweise Medikamente, die das Schwitzen - einen wichtigen Wärmeregulationsmechanismus des Körpers - beeinflussen, zum Beispiel hemmen. Bei Temperaturen von mehr als 35 Grad kann das gefährlich werden. Zudem können bestimmte Medikamente zu einer Wechselwirkung mit der Sonne führen, zum Beispiel könne die Haut empfindlicher gegen UV-Strahlungen werden. Hier sollte man dringen den Beipackzettel der Medikamente aufbewahren und lesen. Zudem rät die Krankenkasse dazu, sich bei der Einnahme von Medikamenten gegen Bluthochdruck wie ACE-Hemmer, Sartane oder Calciumantagonisten sowie Entwässerungsmittel, sogenannte Diuretika, ärztlichen Rat einzuholen. "Bei diesen Herz-Kreislauf-Mitteln muss im Sommer sehr häufig die Dosis reduziert werden. Wärme verstärkt nämlich die blutdrucksenkende und entwässernde Wirkung. Schwindel, Kreislaufprobleme bis hin zu Verwirrtheit und kurzzeitiger Bewusstlosigkeit können die Folge sein. Eine Dehydrierung kann außerdem zu einem akuten Nierenversagen führen", so die Krankenkasse.

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