
Liebevoll füttern: Angehörige können nicht alles beurteilen, was ein Pflegedienst so macht – die grundsätzliche
Haltung aber schon. FOTO: MASCHA BRICHTA/DPA
Kosten fürs Pflegeheim
Bezahlen: Steigen die Preise, kann das Geld unter Umständen rückwirkend
verlangt werden. Wann Sie Geld zurücklegen sollten
¥ Die Preise für eine Unterbringung
im Pflegeheim können
steigen – aber nicht einfach
so. Denn wenn der Heimbewohner
Leistungen aus der
Pflegekasse bezieht, muss der
Betreiber des Heims erst mit
der Kasse über das neue Entgelt
verhandeln. Pflegebedürftige
und ihre Angehörigen sollten
dann besser Geld zurücklegen,
warnt die Verbraucherzentrale
Nordrhein-Westfalen.
Denn der Heimbetreiber
kann die geplante Preiserhöhung
schon vor den Verhandlungen
ankündigen. Einigen
sich die Parteien, kann er das
neue Entgelt aber rückwirkend
zum angekündigten Zeitpunkt
einfordern. Zwischen
der Ankündigung und dem
Stichtag für die Preiserhöhung
müssen aber mindestens
vier Wochen liegen.
Der Betreiber muss
die neuen Preise
begründen
Außerdem muss der Betreiber
die neuen Preise begründen
– zum Beispiel mit gestiegenen
Kosten für Energie oder
Lebensmittel. In der Regel
müssen auch Heimbewohner,
die Leistungen aus der Pflegekasse
in Anspruch nehmen,
einen Teil der Pflegekosten
selbst bezahlen. Das ist der einrichtungseinheitliche
Eigenanteil
(EEE).
Er schwankt von Heim zu
Heim, richtet sich aber nicht
nach dem Pflegegrad – wer
mehr Hilfe braucht, muss also
nicht plötzlich draufzahlen.
Außerdem müssen Pflegebedürftige
oder ihre Angehörigen
auch die Kosten für Unterkunft
und Verpflegung übernehmen.
dpa
Vorbereitung auf den Ernstfall
Reden: Ein Pflegefall kann Familien von heute auf morgen treffen. Deshalb lohnt es sich,
darauf vorbereitet zu sein – auch wenn die Gespräche vielleicht unangenehm sind
Von Bernadette Winter
¥ Meist kommt alles ganz
plötzlich. Ein Schlaganfall,
Krankheit oder die Diagnose
Demenz. Ein Pflegefall in der
Familie ändert alles: den Tagesablauf,
die finanziellen Belastungen,
den Einklang von
Job und Freizeit oder das
Wohnumfeld.
Häufig müssen dann unter
Druck schnelle Lösungen her.
Doch vieles lässt sich schon
voraborganisierenundbesprechen.
Denn dass ein Familienmitglied
einmal Hilfe benötigen
wird, ist sehr wahrscheinlich.
„Wir werden immer
älter, und somit steigt das
Risiko an Pflegebedürftigkeit“,
sagt Kathrin Engel, Pflege
und Qualitätsmanagerin
Altenhilfe bei der Diakonie
Dresden.
Umso wichtiger ist es, sich
so früh wie möglich damit zu
beschäftigen, erklärt Felizitas
Bellendorf. „Das ist ein sehr
emotionalesThema,weil esimmer
bedeutet, sich mit Verlust
auseinanderzusetzen“, sagt die
Referentin für den Pflegemarkt
bei der Verbraucherzentrale
Nordrhein-Westfalen.
Zudem werden Rollenverteilungen
und -vorstellungen
etwa unter Partnern auf
den Kopf gestellt, wie Pflegewissenschaftler
Peter König erklärt.
„Das kann Ängste auslösen“,
sagt der Professor an
der Hochschule Furtwangen.
»Sich vorab schon
einmal ehrlich
austauschen«
Die Experten raten dazu,
sich für Gespräche Zeit zu nehmen
und alle Beteiligten an
einen Tisch zu holen. Geht es
um die Pflege der Eltern und
gibt es mehrere Geschwister,
sollten die sich vorab schon
einmal ehrlich austauschen, rät
Bellendorf. Sonst sind gerade
im akuten Notfall Konflikte
vorprogrammiert. So könnten
die Kinder, die weiterwegwohnen,
diejenigen anderweitig
unterstützen, die pflegen – etwa
durch eine Haushaltshilfe.
Gerade Eltern könnten solche
Gespräche jedoch ablehnen
– weil sie sich bevormundet
fühlen und nicht über die
eigene Endlichkeit nachdenken
wollen, so Bellendorf. König
schlägt daher vor, für die
Aussprachen einen Anlass zu
suchen und den Einstieg in das
Thema über andere Beispiele
zu finden. Etwa indem man
schildert, wie Bekannte oder
Verwandte mit einem Pflegefall
umgehen. „Ein Kinofilm ist
ebenfalls ein guter Aufhänger.“
Den Experten zufolge sollten
Erwartungen und Wünsche
benannt und dann Kompromisse
ausgehandelt werden.
Alle Beteiligten müssten
klar sagen, was sie leisten wollen
und was nicht, unabhängig
von familiären oder gesellschaftlichen
Moralvorstellungen.
„Nicht vorschnell
Dinge versprechen, die sich
nicht halten lassen“, warnt König.
Das bedeutet, die eigenen
Sorgen und Nöte zu thematisieren,
sagt Bellendorf. „Kann
ich beispielsweise meine Mutter
anfassen, sie auf die Toilette
bringen?“ Das seien Fragen,
die man vorab für sich beantworten
müsse, meint König.
Das Thema Geld sollte in
gleicher Weise angesprochen
werden. „Sind diese Dinge
nicht geklärt, wird es mit hoher
Wahrscheinlichkeit zu
Konflikten kommen, zum Beispiel
unter Geschwistern“, so
Engel.
Die Pflege-Profis empfehlen,
die Verantwortung auf
mehrere Schultern zu verteilen
und sich ein Netzwerk aufzubauen.
Dazu gehören auch
Nachbarn oder Freunde. Je
nach Bedarf kommen ein Pflegedienst,
eine hauswirtschaftliche
Unterstützung oder ein
Fensterputzer hinzu, um die
Sturzgefahr zu mindern,
außerdem Lieferdienste für
Lebensmittel.
Ein erster Schritt könnte
darin bestehen, die Wohnsituation
zu analysieren und zu
überlegen, was umgebaut werden
müsste. Denn je weiter Alter
oder Krankheit fortschreiten,
desto schwieriger gestaltet
sich ein Umzug. „Stattdessen
lässt sich frühzeitig beispielsweise
die Dusche umbauen“,
sagt Bellendorf.
Ein absolutes
Muss ist die
Vorsorgevollmacht
Wersich beraten lassen will,
wendet sich am besten an die
Pflegestützpunkte. Die gibt es
in vielen Landkreisen, kostenlos
und unabhängig. In den
Sozialämtern helfen Pflegekoordinatoren.
Auch der Hausarzt,
Kranken- und Pflegekassen
oder der Sozialdienst bieten
Unterstützung an. Dazu
kommen Bürgertelefone oder
Selbsthilfegruppen, beispielsweise
für Angehörige von Demenzkranken.
Für finanzielle Fragen gibt
es die Sozialämter oder kommunale
Beratungsstellen. Ist
noch keine akute Hilfe notwendig,
können sich Angehörige
zur Vorbereitung darüber
informieren, wo die Ämter
oder Ansprechpartner zu
finden sind.
Ein absolutes Muss ist den
Experten zufolge die Vorsorgevollmacht,
nicht nur im Alter
oder Krankheitsfall. Mit ihr
lässt sich festlegen, wer entscheiden
soll, etwa über ärztliche
Untersuchungen, den
Aufenthalt oder das Vermögen.
„Rein formal reichen bei
diesen Dokumenten Unterschriften“,
sagt König. Ein Notar
sei zwar nicht nötig. Ohne
eine Beglaubigung könne es
manchmal jedoch zu Diskussionen
kommen. Wer die Kosten
für den Notar sparen will,
kann sich die Unterschrift
über das Rathaus bestätigen
lassen.
Zudem könne eine Patientenverfügung
hilfreich sein,
rät Pflegewissenschaftlerin
Engel. „Sonst mutet man den
Angehörigen Entscheidungen
zu, die sie gar nicht treffen
können oder wollen.“ Sind dagegen
einmal sämtliche Erwartungen
und Gefühle ausgesprochen,
lässt es sich besser
damit umgehen. Dann
kommt auch ein Pflegefall gar
nicht mehr so unvorbereitet.
Richtige
Ernährung
¥ Bei den meisten Menschen
nimmt die Muskelmasse mit
dem Alter ab. Damit sinkt auch
der Kalorienbedarf, gleichzeitig
ist der Bedarf an wichtigen
Nährstoffen aber mindestens
so hoch wie früher. Deshalb
kann für Senioren eine generelle
Umstellung der Ernährung
sinnvoll sein, sagt Theresa
Stachelscheid von der Deutschen
Gesellschaft für Ernährung
(DGE).
Bei der Auswahl kommt es
vor allem auf die Nährstoffdichte
an – auf Lebensmittel also,
die bei eher wenigen Kalorien
viel Eiweiß, Ballaststoffe,
Vitamine und Mineralstoffe
mitbringen. „Wir empfehlen
deshalb täglich reichlich
pflanzliche Lebensmittel wie
Gemüse, Obst und Getreideprodukte
zu essen, letztere am
besten in der Vollkornvariante“,
so die Expertin. Fettarme
Milch und Milchprodukte gehören
ebenfalls täglich auf dem
Tisch. Und ein bis zwei Portionen
Fisch pro Woche. dpa
Pflege mit
Unterstützung
¥ Die Pflege von Demenzpatienten
kann für Angehörige
ernste psychische Folgen haben.
Die Fachgesellschaft
DGPPN (Deutsche Gesellschaft
für Psychiatrie und Psychotherapie,
Psychosomatik
und Nervenheilkunde) rät deshalb,
von Anfang an Entspannungs
und Unterstützungsangebotezu
nutzen–undnicht
damit zu warten, bis man erste
Anzeichen von Überlastung
und Erschöpfung bemerkt.
Selbst kurze Auszeiten, in
Sportkursen etwa, können bereits
spürbar entlasten. Wichtig
istzudemder Austauschmit
anderen Angehörigen und Betroffenen,
in Selbsthilfegruppen
etwa. Und auch die Rufnummern
für telefonische
Unterstützungsangebote sollte
man von Anfang an griffbereit
haben. Solche Angebote
gibt es zum Beispiel von
Kranken- und Pflegekassen
oder Alzheimer-Gesellschaften.
Ohne Entlastung und
Unterstützer-Netzwerk kann
die Angehörigenpflege sonst
zum 24-Stunden-Job mit sozialer
Isolation werden. Oft
merken die Pflegenden dann
gar nicht, dass sie ihre eigenen
Bedürfnisse schleichend
aus dem Blick verlieren, warnen
die Experten. Hinzu
kommt gerade bei der Pflege
von Demenzpatienten die hohe
seelische Belastung: Wenn
die Erkrankten durch die
Krankheit ihr Verhalten und
ihren Charakter ändern. dpa
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