Bielefeld

American Football: Bulldogs bieten dem Erstligisten Marburg Paroli

Zum Saisonauftakt verliert der Regionalligist nur mit 7:36 (7:24) und kann vor allem im ersten Quarter in Offense und Defense überzeugen

Licht und Schatten: Bulldogs-Neuzugang Keshawn Hill (mit Ball) sorgte zwar für den einzigen Touchdown der Bielefelder, flog aber wegen zweier Unsportlichkeiten früh vom Platz. | © Andreas Zobe

Hans-Joachim Kaspers
03.04.2017 | 03.04.2017, 06:01

Bielefeld. Am Ende gab es viel Beifall von den 650 Zuschauern und Lob von allen Seiten: Die Bielefeld Bulldogs haben die Saison-Generalprobe gegen die Marburg Mercenaries zwar mit 7:36 (7:27) verloren, sich im Duell mit dem Erstligisten aber ausgesprochen gut aus der Affäre gezogen. "Das Ergebnis und unsere Spielweise zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind", meinte Sportdirektor Heiko Schreiber.

Die Gastgeber gerieten zwar schon nach drei Minuten mit 0:7 in Rückstand, zeigten dann aber ein fast perfektes Play, das man in dieser Form lange nicht auf der Rußheide gesehen hatte. Quarterback Niklas Gorny strotzte förmlich vor Selbstbewusstsein und mischte klug Lauf- und Passspielzüge, so dass die Offense der Bulldogs schwer auszurechnen war. Drei-, viermal setzte sich der neue Running Back Keshawn Hill sehr gut in Szene und machte wichtige Meter, bei den Pässen wechselten immer wieder die Empfänger, so dass es peu a peu in Richtung der Endzone der Mercenaries ging. Logischerweise schaffte dann auch der sehr präsente Hill mit einem 5-Yards-Lauf den ersten (und einzigen) Touchdown, den Kicker Tobias Stork zum 7:7 veredelte. Da im ersten Quarter nichts weiter anbrannte, ging es mit Gleichstand in die erste kurze Pause.

Anschließend schienen die Bulldogs da weitermachen zu wollen, wo sie kurz zuvor aufgehört hatten: Chris Pfeifenberger glänzte mit einer Interception, das Momentum schien auf Seiten des Drittligisten zu sein. Der ließ sich dann allerdings durch einige umstrittene Pfiffe der Referees zu Undiszipliniertheiten hinreißen und verlor eine Zeit lang seine Linie. Marburg nutzte das im zweiten Quarter zu drei Touchdowns - für zwei davon zeichnete der Ex-Bielefelder Olli Nsingui verantwortlich, der zwei lange Pässe in der Endzone der Bulldogs fangen konnte.

In die zweite Halbzeit mussten die Bulldogs ohne den vom Feld gestellten Hill sowie den am Knöchel verletzten Felix Blissenbach gehen - der Receiver gab allerdings Entwarnung: "Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme." Trotzdem - und weil die Mercenaries jetzt auch mehr Spieler aus ihrer zweiten Reihe einsetzten - kassierten die Gastgeber lediglich noch einen Touchdown und ein Fieldgoal, so dass sie das Resultat in einem ordentlichen Rahmen halten konnten.

Willie Robinson war mit der sportlichen Leistung zufrieden: "Wir haben sehr gut dagegengehalten und auf dem Feld viel Charakter gezeigt." Weniger gut hatten dem neuen Headcoach die vielen Disziplinlosigkeiten und Nickeligkeiten gefallen. "Um Erfolg zu haben, müssen wir diese Dinge unbedingt abstellen", mahnte er. Sein Gegenüber Dale Heffron fand die Vorstellung seiner Mannschaft eher durchwachsen. "Wir mussten hier viel höher gewinnen, haben aber einfach zu viele Fehler gemacht", erklärte der frühere Bulldogs-Chef.